Der Mitgliederpreis der OeGeC wird nicht nur an eines unserer Mitglieder vergeben, die Mitglieder der OeGeC stimmen derzeit auch über den/die Gewinner*in ab. Weil sich die Einreichungen aber allesamt sehen lassen können, findet ihr hier eine Kurz-Übersicht aller zur Wahl stehenden Projekte. Die Vitae aller Mitglieder findet ihr außerdem hier auf unserer Webseite.

Bascha, Stefanie: VAGINAMANN – und der Stern des Anstoßes

In meiner Masterarbeit „VAGINAMAN – und der Stern des Anstoßes“ werden die Themen Sex, Gender, gendersensible Sprache und Rollenklischees von Superheld*innen untersucht. VAGINAMAN ist eine Vulva mit hypermuskulösen Armen und Beinen, eine Art Superheld*in, die in digitalisierten Zeichnungen innerhalb einer Videoinstallation dargestellt wird. Diese Installation besteht aus vier Monitoren, auf denen 30 verschiedene Szenen geswiped und gescrollt werden. Die Szenen wechseln von oben nach unten, von rechts nach links, mal langsam, mal schnell, horizontal oder vertikal. Die Sequenzen werden dabei in einer Endlosschleife immer wieder neu kombiniert. Die Zeichnungen, die in dieser Endlosschleife gelesen werden können, sind auch in Buchform veröffentlicht. VAGINAMAN bricht in seiner*ihrer Mimik und Gestik Genderbias auf. Einige Zeichnungen beziehen sich auf aktuelle politische Diskurse, andere thematisieren alltägliche Situationen oder reflektieren über Begriffe, mit denen man in unserer Gesellschaft konfrontiert ist. Dabei wird ein ständiges Auf und Ab von Gelingen und Scheitern sichtbar: Begriffe tauchen auf, zirkulieren, verschwinden und kehren wieder. Der*die Superheld*in durchlebt oder durchfliegt Szenarien, die oft im Alltag vorkommen. Das Buch ist als Wendebuch konstruiert: Der Comic befindet sich auf der einen, der schriftliche Teil auf der anderen Seite. In der Mitte treffen sich die beiden Bereiche im Glossar, das Begriffe und deren Bedeutungen erläutert und somit zum besseren Verständnis beiträgt.

Comixplain

Visuelle Lernhilfen sind ein integrales Mittel zur Verständnisförderung. Daher verwenden Lern- und Lehrmaterialien wie PowerPoint-Folien, Videos und Lehrbücher üblicherweise Diagramme und visuelle Metaphern, um komplexe Konzepte zu vermitteln. Auch dass die Verwendung von Storytelling positiv zum Lernprozess beiträgt, wurde bereits in vielen Studien gezeigt. Und obwohl Comics beides vereinen, werden sie im (Hoch)schulbereich kaum genutzt.
Comixplain ist ein Projekt und Toolkit mit dem Ziel, den Zugang zu wissenschaftlichen Themen für Student*innen und Schüler*innen zu erleichtern, sowie Lehrenden Möglichkeiten geben, Comics in ihrem Unterricht einzusetzen. Es umfasst derzeit vier Kurzcomics, die nach Kriterien erstellt wurden, die im Rahmen des Projekts durch wissenschaftliche Methoden ermittelt wurden. Die Comics sind in sechs Sprachen verfügbar. PowerPoint-Templates und ein Benutzer*innen-Guide ermöglichen es Lehrenden, ohne Grafiksoftware-Kenntnisse Comics anzupassen oder eigene Comics zu erstellen. Alle Comics, Templates und mehr als 600 handgezeichnete Elemente stehen als „Open Educational Resources“ unter einer CC BY-SA Lizenz frei zur Verfügung.

Hier geht es zu Comixplain.

Dauer, Janne Marie: Auerhaus

“Auerhaus” ist eine Comicadaption des gleichnamigen, 2015 erschienenen Buchs von Bov Bjerg.
Sechs Freund_innen gründen in einem alten Bauernhaus eine WG um nach einem missglückten Suizidversuch ihrem Freund das Leben zu retten. Die Geschichte spielt in den 1980ern und beschreibt eine sehr enge, restriktive Schwäbische Landgesellschaft, aus der heraus die Jugendlichen Protagonist_innen auf ihre Art einen Ausbruch inform eines alternativen Lebensentwurfs wagen. Die Teenager kommen aus unterschiedlichsten Hintergründen, eine mit einem wohlhabendem, eine aus einem wenigerwohlhabenden Elternhaus, einer ist schon in der Lehre und wird nach seinem coming-out von seinem Vater von Zuhause rausgeschmissen, eine kommt nach Brandstiftung aus der Psychiatrie und lebt dann ausgerechnet auf dem Heuboden. Ihren Namen als „Auerhaus“ bekommen sie von ihrem bäuerlichen Nachbarn, der so den Madness Song „our house“ verhört. Sie versuchen den neuen Alltag als eine Erwachsenenroutine nach ihren Vorstellungen zu gestalten mit Federball spielen, gemeinsam Wein trinken und vor allem ganz viel: reden, reden, reden. Reden um das Leben seines Freundes, das fühlt vor allem der Erzähler, der nur Höppner genannt wird und auf ihm lastet auch die Verantwortung, seinen besten Freund bei sich zu behalten.

Dietrich, Nina: Coole Comics Zeichnen und Erzählen

Das Mitmachbuch: Zeichne ganz einfach deinen eigenen Comic. Kreiere starke Helden und interessante Charaktere. Erhalte zahlreiche Ideen für spannende Abenteuer.
Du liebst Comics und möchtest gerne deine eigenen Geschichten zeichnen und erzählen? Mit diesem Buch startest du damit durch! Die Autorin zeigt dir alles, was du dafür brauchst: vom Zeichnen von Charakteren bis hin zum Entwickeln deiner eigenen Geschichten. Viele praktische Tipps und hilfreiche Anregungen helfen dir beim Umsetzen deiner Ideen. Zusätzlich findest du viele Seiten zum Üben und Platz für eigene Comics.
Du erfährst wie du Figuren und Gefühlsausdrücke zeichnest, wie du mit Text und Sprechblasen umgehst, was du mit Bildausschnitten bewirken kannst, wie du Figuren in aufregende Abenteuer schickst.
Über die Autorin: Die Zeichnerin Nina Dietrich ist Dozentin für Visual Storytelling und fester Teil der Wiener Comicszene. Sie erschafft selbst am liebsten Kurzcomics und Erklärbilder. Als Illustratorin übersetzt sie wichtige Themen in Bildsprache, um sie besser verständlich zu machen.

Gertan, Shelly: Reyn: Es gibt nur einen Weg

Ein One-Shot der „Reyn“-Saga

Wenn dein Leben das einzige wäre, was dem Weltfrieden im Weg steht, würdest du dich ergeben? Reyn ist Kapitän der Anti-Engels-Brigade, und kämpft um die letzte Stadt der Menschheit davor zu bewahren, im Kampf zwischen zwei Rassen zerstört zu werden. Aber wenn ein familiärer Junge von dem Angelischen Widerstand erscheint, kann sie ihre Pflicht erfüllen und ihn besiegen, um ihre Freunde zu beschützen, ohne ihr Geheimnis zu enthüllen?
Genre: Action, Drama, Fantasy
60 Farbseiten, A5
https://www.freibeutershop.de/selfpublisher/shelly-gertan/
„Reyn“ ist eine Saga, die außer diesem eigenstehendem Comic Buch noch eine größere Geschichte erzählt. Letztes Jahr wurde vom Österreichischen Filminstitut eine Förderung genehmigt, diese Geschichte in ein Drehbuch umzuwandeln. Es folgt demnächst ein Animationsfilm. Mehr Infos im Kurier:
https://kurier.at/kultur/reyn-animationsstudio-in-wien-leistet-filmische-pionierarbeit/402705568
https://www.youtube.com/watch?v=-tD6pLB24Pk&t=1s

Kabinett

Die KABINETT comic passage im MuseumsQuartier Wien bietet seinen BesucherInnen seit 20 Jahren die Welt der Comics abseits des Mainstreams – lesenswert, günstig und im handlichen Kleinformat.
Galerie und Micro-Verlag, 2003 von Nicolas Mahler, Rudi Klein und Heinz Wolf gegründet, werden seit 2013 von Sibylle Vogel und Thomas Kriebaum geleitet. 2023 wurde das Team durch die Zeichner Michael Hacker und Vinz Schwarzbauer erweitert.
Das Programm umfasst mittlerweile mehr als 50 Hefte – kleine Kunstwerke von großen Comic-Künsterlnnen aus dem In- und Ausland, sorgfältig hergestellt und von hoher inhaltlicher und grafischer Qualität. Die KABINETThefte gibt es im Rahmen einer begleitenden Ausstellung rund um die Uhr im KABINETTcomicautomaten zu kaufen.
Das KABINETT hat mit seiner kontinuierlichen Produktions- und Ausstellungsarbeit über die Jahre entscheidend zur Bildung eines comic-interessierten Netzwerkes in und über Österreich hinaus beigetragen. Das 20-jährige Jubiläum wurde 2023 beim nextcomic festival in Linz durch eine große Ausstellung gefeiert.
Im relevanten Zeitraum (August 2022 – August 2024) erschienen in der KABINETT-Reihe Comics von Vinz Schwarzbauer, Marc Truckenbrodt, Lilli Loge, Aisha Franz, Jeroen Funke, Tessa Sima sowie Janne Marie Dauer mit begleitenden Ausstellungen. Außerdem wurde die Ausstellung „20 Jahre Kabinett – Comics für die Hosentasche“ in Linz umgesetzt.

Maurer, Leopold / Hofer, Regina: F22.0

Comic von Regina Hofer und Leopold Maurer über die psychische Krankheit von Regina Hofer

Medwenitsch, Manuel (a.k.a. Muniel Muniel): Being a warm guy in Austria

Für die Pride Ausstellung 2024 in der Gayt Gallery in Wien habe ich (Manuel Medwenitsch a.k.a. Muniel Muniel) ein selbstgebundenes Comic-Buch kreiert, in dem es um Manuél geht, einem Neuankömmling in Österreich, der in der Gayt Gallery ein kurioses Englisch-ÖsterreichischWörterbuch speziell für schwule Dialekt-Begriffe entdeckt. Das Buch, ursprünglich als einmaliges Kunstwerk konzipiert, habe ich nach der erfolgreichen Vernissage in ein Heftformat übertragen und vervielfältigt. Es ist ab Ende August exklusiv im Gayt Store in Wien erhältlich. Aufgrund der expliziten Inhalte richtet sich das Projekt an ein erwachsenes Publikum ab 18 Jahren. Herausgegeben wurde es Mitte August vom Kulturverein COMIC20 (Selbstverlag).

Mosbacher, Lenz: Beuys Meinhof – Alle Räder Rollen Zur Revolution

Der Comic „Beuys Meinhof – Alle Räder Rollen Zur Revolution“ beschreibt eine fiktive Begegnung des Künstlers und Umweltaktivisten Joseph Beuys und der Linksterroristin und Journalistin Ulrike Meinhof. Im Frühling 1978 kandidiert Beuys für die Grünen und fährt auf seinem Wahlkampf quer durch Deutschland. Die erst kürzlich aus der Haft entlassene Ulrike Meinhof ist seine Chauffeurin. Die zwei so verschiedenen Personen reden miteinander und aneinander vorbei und landen dann doch immer wieder bei der Frage: Kann ich die Welt verändern und was bin ich bereit, dafür zu tun?
Ich veröffentlichte das Buch (Umfang 48 Seiten) im April 2024 im Eigenverlag. Am 20. April 2024 präsentierte ich die Publikation im Rahmen der Ausstellung „BEUYS“ im Kunstraum Großsiegharts. Dort zeigte ich Hintergrundinformationen zum Entstehungsprozess des Comics und bot Einblicke in meine seit 2015 andauernde Beschäftigung mit Joseph Beuys.
Die Publikation ist eine abgeschlossene Story, die für sich selbst stehen kann. Derzeit in Planung ist jedoch eine umfassendere Graphic Novel über Joseph Beuys mit dem Titel „Beuys – Grenzen der Fiktion“. Der Comic „Beuys Meinhof – Alle Räder Rollen zur Revolution“ wird als eines der Kapitel enthalten sein. Das Buch wird beim Avant Verlag im Frühling 2026 erscheinen.

Mowlam, Renate: Wissenschaftscomics und Sachcomics zeichnen. Ein Workshop für Zeichner*innen (Buch)

Das Buch richtet sich an Comiczeichner*innen, die erfahren wollen, wie Wissenschaftscomics und Sachcomics gezeichnet werden. Wissenschaftscomics und Sachcomics dienen dazu, wissenschaftliche Sachverhalte auf einfache und manchmal unterhaltsame Weise zu vermitteln. Das Buch leitet Zeichner*innen Schritt für Schritt mittels Bausteinen anhand eines Übungsbeispiels an, vom Text zur fertigen Zeichnung zu gelangen. Behandelt werden im Buch z.B. die Themen „Zielgruppe“, „Haupaussagen und Ziel“, „Medium und Format“ oder „Erzähler*in“.
In einem Workshop in Zusammenarbeit mit der OeGeC und den Psychosozialen Diensten Wien habe ich Zeichner*innen meine Kenntnisse über Sachcomics vermittelt. Daraus ist im Übrigen eine (weitere, hier nicht eingereichte) Publikation mit den Werken der Teilnehmer*innen des Workshops entstanden, in der mittels Comics verschiedenste psychische Erkrankungen für Betroffene erklärt werden. Die in diesem Workshop von mir vermittelte Vorgangsweise, wie aus einem Sachtext ein Comic wird, erkläre ich im Buch „Wissenschaftscomics und Sachcomics zeichnen. Ein Workshop für Zeichner*innen“.
Zu meiner Person: Renate Mowlam, geboren 1973 in Wien, www.renatentwurf.at Ich zeichne seit ca. 10 Jahren Wissenschafts- und Sachcomics für verschiedenste Institutionen (z.B. VedMed Wien, Uni Wien, MedUni Wien, Spitäler, Ärzte, Pharmafirma). Ich bin Bauingenieurin und Comiczeichner.

Roussou, Sofia: Nach rechts in Richtung Paradies

Eine Eilmeldung zerstört plötzlich die Ruhe und Harmonie einer kleinen traumhaften Berggemeinde. Die Kasse der Pfarrkirche ist mehrmals geraubt worden. Die Ermittlungen der Polizei sind noch im Gange aber alle Indizien weisen auf Horst auf als Hauptverdächtigten hin. Horst ist fünfzig, ungewöhnlich, introvertiert und arbeitslos. Er scheint das perfekte Profil eines Täters zu haben, obwohl er sich für unschuldig erklärt. Im Gasthaus des Dorfes trifft er auf drei gleichaltrige Freunde und andere Dorfbewohner. Ähnlich wie ein Kammerspiel spielt die Mehrheit der Handlung nur an einem Ort, in dem Fall im Gasthaus. Durch die Diskussionen entfalten sich langsam die Charaktere der vier Hauptfiguren. Es geht um gewöhnliche, unauffällige, Menschen. Die Diskussionsthemen variieren von lustig, oberflächlich und ausgelassen bis hin zu leicht besorgt. Das Thema, das immer wiederkehrt, ist natürlich der Diebstahl. Es gibt eine kleine Parallelgeschichte, welche die Haupterzählung regelmäßig unterbricht. Drei unidentifizierte Figuren spazieren nachts durch den Wald. Sie wollen nicht gesehen werden und sprechen ebenfalls über den Fall. Viele ihrer Diskussionen ergänzen oder verwirren die Haupterzählung. Ein paar Nebenfiguren erscheinen ebenfalls in unregelmäßigen Abständen. Der Alkoholkonsum steigt und wirkt als Katalysator für die Erzählung. Die Rhetorik ändert sich langsam und die vier Hauptcharaktere zeigen ihre unterschiedlichen Ängste und und Wahrnehmungen.

Schwarzbauer, Vinz: MÄANDER

«In seinem bewegenden Début erzählt Vinz Schwarzbauer, was es bedeutet, als Minderheit in einem fremden Land aufzuwachsen. Die Grossmutter des Autors fand nach dem Ungarn-Aufstand von 1956 eine neue Heimat in Österreich, ihre Schwester wanderte nach Kanada aus, wo ihr Sohn mit einer indigenen Frau der Anishinabek eine Familie gründete. Der Versuch, sich dort zurechtzufinden, war mit vielen Irrungen und Wirrungen verbunden, und die Familie, die zwischen verschiedenen Kulturen oszillierte, hatte mit allerlei Vorurteilen zu kämpfen. In Mäander fängt Schwarzbauer diese ungemein vielschichtige Geschichte mit ergreifenden und stimmungsvollen Zeichnungen ein. Es sind Bilder, die den Lesenden noch lange in Erinnerung bleiben werden.» — Viken Berberian, Co-Autor von «Marode Substanz, Genosse!»
Die Graphic Novel hat zwei Erzählebenen: Eine zeigt die Erinnerungen der drei Hauptfiguren, die der Autor über ihre Fluchterfahrung und ihr Leben in Ungarn und Kanada interviewt. Die zweite Ebene erzählt von der Reise, die der Autor nach Kanada unternimmt, um die Familienbiografie zu rekonstruieren. Die beiden Ebenen unterscheiden sich auch formal. So ist die Suche und Reise des Autors mit Tusche gemalt, die Interview-Episoden hingegen sind aufgerastert, sowie Text und Bild räumlich voneinander getrennt. Damit wird implizit die zeitliche, geografische und inhaltliche Distanz zwischen dem Erlebten, dem Erzählten (Oral History), dem Gehörten und dem Vorgestellten thematisiert.

Sek, Jasper: Donaukartell – Urlaub

Donaukartell – Urlaub: erstes Album der wiener Formation, bestehend aus den reelen Mitgliedern Vearz, Sidi Hinterkopf, Illeagel, und Jay Sek, sowie aus den virtuellen Mitgliedern Lucky, Sali, Jazzman, Dizzy und Joschi, sowie einen vielzahl an Sidecharacter. Die Comics (Illustrationen und Animationen) entstehen durch den Stories der Songs und werden von Jasper (Jay) Sek grafisch umgesetzt.

Linktree: https://linktr.ee/donaukartell

Youtube-Playlist: https://youtu.be/Q3dP1KpmCNU?si=CvJyVU3F-Vj_6xVK

Stütz, Ilona: Wie im Bilderbuch. Repräsentation und Diversität in erzählenden Kinder- und Jugendsachbilderbüchern

Die künstlerisch-wissenschaftliche Abschlussarbeit widmet sich der Analyse von vier Fallbespielen erzählender Sachbilderbücher, die zwischen 2014 und 2021 auf dem deutschsprachigen Buchmarkt veröffentlicht wurden. Es handelt sich um „Liebe Deinen Körper“ (Sanders & Rosetti 2020), Wie siehst Du denn aus? Warum es normal nicht gibt“ (Eismann/Persson 2020), „Alle haben einen Po“ (Fiske 2019) und „Anybody“ (von der Gathen/Kuhl 2021). Der methodischen Ansatz (Verschränkung Critical Content Analysis nach Johnson, Mathis & Short und Stuart Halls Circle of Culture und dem Führen und kritischen Auswerten qualitativer Leitfadeninterviews) ermöglicht eine Beantwortung der Forschungsfrage aus vielen Perspektiven. Im Kontext der Einreichung für den Comicpreis ist hervorzuheben, dass viele der Urheberinnen, sowohl Autorinnen als auch Illustratorinnen, im Bereich des Comics beheimatet sind und einzelne Comicelemente in den Büchern wiederzufinden sind (karikaturistische Illustrationen, einzelne Panels,…). Die Forschungsarbeit gibt einen Einblick darin, was aktuell verhandelt und gezeigt werden darf – sowohl auf Ebene der vermeintlichen „Kindgerechtheit“, als auch dem politisch-gesellschaftlichen Status Quo. Die Ergebnisse bieten ein Vielzahl von Anknüpfungspunkten für weitere Forschungstätigkeit. 

Die ausführlichen Gespräche (in der Arbeit transkribiert) sind noch immer wichtige Referenz beim Lesen und rezensieren von Bilderbüchern und Comics. Ergebnisse der Arbeit versuche ich niederschwellig auf meinem Instagram Account zu kommunizieren, oder auch in Formaten wie Podcasts. Zuletzt im Juni 2024,,medially. Der Medienpodcast“. 

Vrba, Jakub: Vienna Highlights

Vienna Highlights wurde von mir im Selbstverlag herausgebracht und ist ein liebevolles, fragmentarisches Porträt der besten und schönsten Stadt der Welt, was manche Leute behaupten und was sie manchmal ist. Die abgedruckten Geschichten sind schön sowie manchmal banal, sie sind niedrig, manchmal traurig, manchmal lustig, manchmal berührend und es kommt auch vor, dass sich mehrere Gefühlslagen beim Lesen treffen. Man muss in Wien auf das Leben warten lernen, denke ich. Das Heft ist über dieses Warten: Das Warten ist das Leben, manchmal. Viel Spaß.
Für die ideale Darstellung empfehle ich eine zweiseitige PDF-Vorschau und die separate Betrachtung der Titelseite.

Weißenböck, Verena: Cherie Cotton – Dieser Deal endet mit Mord

Die Heftromanserie „Jerry Cotton“ wird seit 1954 vom Bastei-Lübbe-Verlag herausgebracht. Jerry ist G-Man beim FBI und wird als „hart,aber herzlich“ beschrieben (Wikipedia). Seine wöchentlichen Berichte über Kriminalfälle gelten als Trivialliteratur und wurden insbesondere in den 1970er bis 2000er Jahren in diesem Zusammenhang kritisiert.
Ich habe für mein Comic Textstellen aus verschiedenen Jerry-Cotton-Heften zu einem neuen Fall zusammengebastelt und dabei die Geschlechter (Zeichenbeginn 2010, deshalb nur 2 Gender) vertauscht:
– Die Unterscheidung von Hoch- und Trivialkultur wird von einer bildungsbürgerlichen Gesellschaftsschicht aufgrund ihrer Macht getroffen, für alle Menschen der Gesellschaft als gültig erklärt, ist mit einer Abwertung der „nicht-eigenen“ Kultur(en) verbunden und damit ein Herrschaftsinstrument. Dem möchte ich mich entgegenstellen, mit der Zeit und Aufmerksamkeit, die ich den Geschichten durch die Arbeit an meinem Comic widme.
– „Jerry Cotton“ ist aus meiner Sicht in den Beschreibungen von Frauen und Männern sehr konservativ und sexistisch. Dem Rätsel, warum ich das in den Heften – im Unterschied zur realen Welt – nicht ablehne, begegne ich mit neugierigem Humor: Was macht es mit der Atmosphäre, mit der Erzählung, wenn das Geschlecht der handelnden Personen vertauscht wird? Wenn die „harten“ Worte/Taten durch das „weiche“ Aussehen von Figuren kontrastiert werden? Wenn die Art der Story einen anderen Zeichenstil erwarten lassen würde?

Wunderer, Daniel A.: Acid Accessories #0

Die nahe Zukunft: Fünf Jahre nachdem sie aus dem Rampenlicht verschwand, kehrt eine BeautyInfluencerin vor die Kamera zurück. Doch diesmal hat sie mehr als Beauty-Tipps im Gepäck: Diesmal will sie Rache. Ausgestattet mit einer mäßig hilfreichen KI-Assistentin und waffenfähigen HandyAccessoires, kämpft sie sich durch eine bunte Zukunftswelt, in der nicht alles so ist, wie es scheint. „Acid Accessories“, eine Zusammenarbeit zwischen Autor Daniel Andrew Wunderer und Illustrator Sascha Vernik (alias Revkin), ist eine unkonventionelle Sci-Fi-Satire voller Glitzer, Glamour und schwarzhumoriger Gewalt.